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Verständnis der Geruchsbildung und -lösungen in Komponenten aus langglasfaserverstärktem Polypropylen (LGFPP).

Einführung

Langglasfaserverstärktes Polypropylen (LGFPP)hat sich aufgrund seiner außergewöhnlichen Festigkeit, Steifigkeit und seines geringen Gewichts als vielversprechendes Material für Automobilanwendungen erwiesen. Eine große Herausforderung bei LGFPP-Komponenten ist jedoch ihre Tendenz, unangenehme Gerüche abzugeben. Diese Gerüche können aus verschiedenen Quellen stammen, unter anderem aus dem Basisharz Polypropylen (PP), Langglasfasern (LGFs), Haftvermittlern und dem Spritzgussverfahren.

Geruchsquellen in LGFPP-Komponenten

1. Basis Polypropylen (PP)-Harz:

Bei der Herstellung von PP-Harz, insbesondere durch die Peroxidabbaumethode, können Restperoxide entstehen, die zur Geruchsbildung beitragen. Durch Hydrierung, eine alternative Methode, entsteht PP mit minimalem Geruch und minimalen Restverunreinigungen.

2. Lange Glasfasern (LGFs):

LGFs selbst geben möglicherweise keine Gerüche ab, aber ihre Oberflächenbehandlung mit Haftvermittlern kann geruchsverursachende Substanzen einbringen.

3. Kopplungsmittel:

Haftvermittler, die für die Verbesserung der Haftung zwischen LGFs und der PP-Matrix unerlässlich sind, können zur Geruchsbildung beitragen. Mit Maleinsäureanhydrid gepfropftes Polypropylen (PP-g-MAH), ein übliches Haftvermittler, setzt riechendes Maleinsäureanhydrid frei, wenn es während der Produktion nicht vollständig reagiert.

4. Spritzgussverfahren:

Hohe Temperaturen und Drücke beim Spritzgießen können zur thermischen Zersetzung von PP führen und geruchsintensive flüchtige Verbindungen wie Aldehyde und Ketone erzeugen.

Strategien zur Geruchsminderung in LGFPP-Komponenten

1. Materialauswahl:

  • Verwenden Sie hydriertes PP-Harz, um Restperoxide und Gerüche zu minimieren.
  • Erwägen Sie alternative Kopplungsmittel oder optimieren Sie den PP-g-MAH-Pfropfprozess, um nicht umgesetztes Maleinsäureanhydrid zu reduzieren.

2. Prozessoptimierung:

  • Minimieren Sie die Temperaturen und Drücke beim Spritzgießen, um den Abbau von PP zu reduzieren.
  • Nutzen Sie eine effiziente Entlüftung der Form, um flüchtige Verbindungen während des Formens zu entfernen.

3. Nachbearbeitungsbehandlungen:

  • Verwenden Sie geruchsmaskierende Mittel oder Adsorptionsmittel, um Geruchsmoleküle zu neutralisieren oder einzufangen.
  • Erwägen Sie eine Plasma- oder Koronabehandlung, um die Oberflächenchemie der LGFPP-Komponenten zu modifizieren und so die Geruchsbildung zu reduzieren.

Abschluss

LGFPP bietet erhebliche Vorteile für Automobilanwendungen, Geruchsprobleme können jedoch seine weitverbreitete Einführung behindern. Durch das Verständnis der Geruchsquellen und die Umsetzung geeigneter Strategien können Hersteller Gerüche effektiv mindern und die Gesamtleistung und Attraktivität von LGFPP-Komponenten verbessern.


Zeitpunkt der Veröffentlichung: 14.06.24